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Wie können wir mit Kindern und Jugendlichen darüber sprechen?

Der russische Einmarsch in der Ukraine bestimmt die Nachrichtenlage und geht auch an Kindern und Jugendlichen nicht vorbei. Durch Nachrichtensendungen im Fernsehen und Radio und Informationen auf Social-Media werden sie mit den Geschehnissen im Osten Europas konfrontiert. Sowohl die Thematik als auch die ungefilterte Menge an Informationen, Meinungen und Eindrücken können für junge Menschen überfordernd und belastend sein. 

Kinder nicht allein lassen

Wichtig ist, Kinder und Jugendliche mit der Thematik nicht allein zu lassen und ein offenes Ohr für Sorgen und Ängste zu haben. Ihre Befürchtungen und Fragen sollten nicht abgewiegelt, sondern ernst genommen werden. Das kann jungen Menschen ein Gefühl von Halt und Sicherheit vermitteln. Erwachsene müssen hierbei nicht immer eine schnelle Antwort oder eine Erklärung parat haben. Stattdessen kann es helfen, gemeinsam über Unsicherheiten und Ängste zu sprechen und füreinander da zu sein.  

Altersgerechte Informationsangebote nutzen

Gerade in Krisensituationen ist der Drang nach Information groß. So kann es sein, dass der Fernseher und das Radio häufiger laufen als sonst. Ebenso kommen Erwachsene wie junge Menschen durch Social Media häufig unvorbereitet mit Nachrichten oder Meinungen in Berührung. Da kann es passieren, dass Kinder mit Bildern konfrontiert werden, die sie überfordern und belasten können. Das kann auch unvorbereitet beim Nutzen von Social Media passieren. Beispielsweise kursieren auf TikTok Videos vom Kriegsgeschehen, die auch ohne gezieltes Suchen in die Timeline gespült werden können. Vor allem bei jüngeren Kindern ist es daher wichtig, sie bei der Nutzung zu begleiten und Sicherheitseinstellungen vorzunehmen.

Zudem sind die Berichte in Nachrichtensendungen häufig zu komplex, als dass sie ihnen folgen können. Wichtig ist daher, auf Angebote zurückzugreifen, die altersgerecht informieren und auf drastische Bilder verzichten. Jugendlichen sind Nachrichtenangebote für Erwachsene schon eher zuzutrauen. Wichtig ist hierbei, sie zu begleiten und bei Unverständlichkeiten gemeinsam nach Erklärungen und weiteren Informationen zu recherchieren. 

Informationsquellen für Kinder und Jugendliche

Für Kinder:  

  • logo! bietet Kindern ab dem Grundschulalter altersgerechte tagesaktuelle Nachrichten und Hintergrundinformationen 
  • kiraka: Auch auf dem Kinderradiokanal des WDR finden Kinder kindgerechte Nachrichten und Hintergrundinformationen
  • kindersache, die Kinderwebseite des Deutschen Kinderhilfswerks, bietet Kindern Informationen und Nachrichten, außerdem werden häufige Fragen von Kindern rund um den Krieg in der Ukraine beantwortet

Für Jugendliche 

  • Auf dem Instagram-Kanal der News-WG finden Jugendliche verständliche Informationen und Nachrichten
  • Der YouTube-Kanal MrWissen2Go bietet Jugendlichen fundierte und verständliche Hintergrundinformationen zum aktuellen Geschehen 
  • Das Format offen un‘ ehrlich informiert, wie sich Fake News zum Krieg in der Ukraine auf Tiktok verbreiten und wie diese zu erkennen sind

Informationen einschätzen und prüfen

Gerade in Krisensituationen sind nicht nur vertrauenswürdige Informationen im Umlauf. Vor allem auf Social Media kann es dazu kommen, dass Falschnachrichten oder Propaganda verbreitet werden, die Stimmung machen sollen. Insbesondere jungen Menschen kann es schwerfallen, zwischen seriösen Informationen und Fake News zu unterscheiden. Umso wichtiger ist es, dass Erwachsene sie hierzu sensibilisieren und Fakten gemeinsam überprüft werden. Instagram-Posts oder Tiktok-Videos, über die die Kinder stolpern, können gemeinsam unter die Lupe genommen und überprüft werden. Die folgenden webhelm-Beiträge können dabei hilfreich sein: 

Um Kindern Fake News zu erklären, kann außerdem das folgende Video hilfreich sein:  

Alternativen anbieten

In schwierigen und belastenden Situationen kann es helfen, Medien nicht ständig zu konsumieren und sich bewusste Pausen zu nehmen. So können sich Erwachsene wie junge Menschen vom Geschehen distanzieren und darüber reflektieren. Im Familienalltag kann es helfen, gemeinsame medienfreie Zeiten zu vereinbaren, in denen die Familie zusammenkommt und – je nach Bedürfnis – über das Geschehen spricht oder Ablenkung, z.B. in Form von Brettspielen, sucht. Bei jüngeren Kindern kann es ebenso hilfreich sein, das Gesehene und Gehörte zum Beispiel durch Basteln oder Malen zu verarbeiten.